Window to Art: Ludovico de Luigi, Artist in Venice

A documentary by Eveline Egger and Karin Hofbauer 2013

 

https://www.youtube.com/watch?v=ZLczY_f5r9E

 

Youtube: Ludovico de Luigi - Eveline Egger

 

Der letzte Venezianer

 

Ludovico de Luigi feierte Ende 2013 seinen 80. Geburtstag mit einer Retrospektive seines Werkes im Museum am Markusplatz. Er ist Venezianer und das Sujet seiner Bilder ist immer wieder Venedig. Er liebt seine Stadt und seine Position drückt die Sorge aus, die er sich um die Zukunft der Stadt macht. Sei es die Bedrohung durch Wasser oder den nie enden wollende Touristenstrom. Ludovico hat die Szenarien schon sehr früh thematisiert. Jetzt sagen viele seiner Freunde: wir haben es nicht so gesehen, aber jetzt erkennen wir, du hast recht gehabt!

 

Viele Venezianer sind irritiert über das 'Problem Venedig'. Ludovico nicht, er fühlt sich privilegiert in dieser außergewöhnlichen Stadt zu leben, weil viele Menschen sich angezogen fühlen  und er so die Möglichkeit hat, viele Menschen zu treffen. 'Sie kommen alle zu mir,' meint er verschmitzt. Venedig ist der einzige Platz auf der Welt, wo wunderbare Begegnung ganz unkompliziert, ohne Hindernisse möglich ist.

 

Wenn er durch Venedig geht, fühlt er sich mit einem großen Ganzen, einem Fantastischen verbunden. Wie eine Reflexion, eine Spiegelung im Kanal, wo wir meinen schon mal hier gewesen zu sein, auch wenn wir noch nie da waren.

 

Sein Atelier liegt an einem kleinen Kanal in Dorsoduro, ein Stadtviertel in dem es vergleichsweise ruhig und gemächlich zugeht. Kleine venezianische Bars laden zu Brötchen, venezianischen Häppchen und Weinen aus dem Veneto und vielen anderen Weinregionen ein.

 

Das Schwierigste für Ludovico war, am Anfang seiner Karriere eine eigene Bildsprache zu finden. Es war ein ganz persönlicher innerer Kampf und dann wie eine Eingebung fand er in Rom nach der Auseinandersetzung mit Canaletto seinen unverwechselbaren Stil. Er sieht sein Werk im Kontext der Veduten und nennt sich Svedutist, weil er nicht das reale Venedig malt sonder realistische Visionen und Alpträume Venedigs, (die möglicherweise inzwischen Realität geworden sind. A.d.V)

 

Venedig ist für ihn ein Labyrinth und die Metapher Labyrinth beschreibt einen sehr komplexen Parcours. Venedig wurde aber immer auch als eine Frau dargestellt, die Serenissima, denn wir kommen alle aus dem Weiblichen, alles Leben kommt aus dem Wasser, aus dem Uterus von Mutter Venedig. Ludovico liebt es, in diesem Labyrinth verloren zu gehen.