Fasten und Kreativität


Kreativität ist Intelligenz, die Spass hat. Albert Einstein

 

In der Zeit des Fastens erleben wir einen ganz persönlichen Prozess der Innenschau. All diese Vorgänge sind eine ausgezeichnete Gelegenheit, die eigene Kreativität auszuloten. Was hätte ich immer schon einmal ausprobieren wollen? Was ist bisher immer zu kurz gekommen? Wo liegen meine eigentlichen Stärken? Wo finde ich Unterstützung? Liegt eine Frage in der Luft, auf die ich vielleicht beim Fasten eine Antwort finde?

 

Geben wir uns Zeit, uns mit ganz anderen Dingen zu beschäftigen, um alltägliche und außergewöhnliche Herausforderungen aus ungewöhnlichen Perspektiven zu betrachten.

 

Gestärkt und zuversichtlich werden wir möglcherweise das eine oder andere Projekt nach dem Fasten neudefinieren. Oder Projekte beenden und neue in Angriff nehmen.

 

Entdecken Sie das Abenteuer Kreativität für sich.

 

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eveegger@gmail.com

 

Jeder ist Künstler - Josef Beuys

Die Kreativitätsforschung widerlegte den Mythos, dass Kreativität nur einigen genialen Menschen angeboren sei. Jeder Mensch hat kreatives Potential, das gefördert werden kann. Kreativität wird nicht nur in den Künsten gebraucht, sondern überall, wo neue Lösungen und neue Wege gefunden werden müssen, in allen Bereichen des menschlichen Lebens.

 

Kreativität als Eigenschaft der Person

Die Kreativitätsforschung greift auf die Analyse von Daten von berühmten Persönlichkeiten und ihrem Lebenswerk zurück. Die Studien über Selbst- und Fremdbiographien und alle weiter verfügbaren Materialien sollen ein möglichst weitreichendes Verständnis für Ursachen und Begleitfaktoren ermöglichen.

 

Auch wenn versucht wird, durch Analysen zu Generalisierungen zu kommen, ändert das nichts an dem Umstand, dass zunächst unverwechselbare, einmalige Persönlichkeiten der Gegenstand der Betrachtung sind, und gerade wegen Ihrer Einzigartigkeit nicht  zu vergleichen sind.

 

Die kreative Entwicklung

Kreative Entwicklung ist ein Allgemeinbegriff, der den Unterschied an kreativem Vermögen zwischen Individuen beinhaltet. Diese psychologische Einschätzungsvariante ist als Annäherung, nicht als mathematisch exakte Stufentrennung zu verstehen.

 

Expressive Phase

spontane Reaktion, kindliche Kreativität

 

Produktive Phase

Die Reaktion ist zielgerichtet, Aneigung von Informationen, Techniken und Fertigkeiten und deren Anwendung auf neue Produkte. Jeder Erwachsene erreicht diese Stufe. 

 

Inventive Phase

Findung einer bestimmten Ausdrucksform, die sich als Unikat abhebt und das Gefühl gibt, etwas Neues gemacht zu haben. Erfinderische Kreativität beinhaltet Flexibilität, neue Beziehungen zu entdecken oder bekannte Beziehungen neu zu sehen und zu interpretieren.

 

Innovative Phase

Erneuernde Kreativität beinhaltet ein weit reichendes Verständnis für einen Problembereich und., führt zu bedeutsamen Veränderungen grundsätzlicher Art. 

 

Emergente Phase

Höchstentwicklung des schöpferischen Potentials und beinhaltet eine totale Umstrukturierung eines großen Bereiches, das Schaffen neuer Systeme der Theorien. Genie, Mozart, Picasso, Shakespeare, Einstein...

 

 

Zentrale Parameter von Kreativität

 

Manfred Wagner verwendet das Parametermodell zur Einschätzung von Kreativität in der Kunst. Das Zusammenwirken der Parameter soll das Phänomen der Kreativität beschreibbar machen.

   

Fluktualität

„Fluktualität“ bedeutet die Fähigkeit, zu einer Themenstellung möglichst viele Ideen entwickeln oder eine Idee mit möglichst vielen Themen ausstatten zu können.

 

Flexibilität

„Flexibilität“ ist die Fähigkeit zwischen verschiedenen Themen ohne große Schwierigkeiten wechseln zu können. Die Besonderheit an dieser Begabung besteht darin, gleichzeitig an durchaus verschiedenen Werken zu arbeiten.

 

Originalität

„Originalität“ bedeutet primär Neuheit für sich selbst und Bleiben bei sich selbst, also Durchsetzen der eigenen Vorstellungen, ganz gleich ob Tabus verletzt werden oder nicht, ob es Beifall findet oder nicht, ob dies akzeptiert wird oder nicht. Originalität als Erfindung des Neuen ist eine äußerst seltene Chance und als Äußerung nur höchst vorsichtig zu akzeptieren. „Kunst fängt dort an, wo der Geschmack aufhört“ (Jean Ammann, Museumsdirektor Frankfurt)

 

Sensitivität

Sie ist die Fähigkeit, gesellschaftliche Veränderungen, Trends, Strömungen, die in der Luft liegen wahrzunehmen und auf sie zu reagieren und sie – bevor sie eintreten – entsprechend auszudrücken  bew. Die Anfänge von sie betreffenden Dokumentationen zu leisten. Künstlerische Aussagen, wie immer konträr sie zur Aktualität stehen mögen, können Entwicklungsphasen der Zukunft anzeigen.

 

Komplexitätspräferenz

Kreative Menschen verstehen komplexe Systeme darzustellen und zu erklären.

 

Elaborationsfähigkeit

Paul Guilford führte diesen Begriff in die Kreativitätsforschung ein, in Ausweitung der Formulierbarkeit von Immanuel Kant. Kant vertrat die These, dass der Mensch nur denken kann, was er aussprechen kann.

 

Gulford erweiterte diese These um nonverbale Möglichkeiten. Woraus zu schließen wäre, dass es auch so etwas wie ein nonverbales Denken gäbe. Es geht nicht um die Erfüllung eines Auftrages, sondern um die gestalterische Herausarbeitung der zugrundeliegenden Ideologie.

 

Ambiguitätstoleranz

Sie ist die Fähigkeit, in einer problematischen und unübersichtlichen Situation zu existieren und trotzdem an deren Bewältigung zu arbeiten.

 

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Zwei Frösche waren in einen Eimer Milch gefallen. „Zuerst tranken sie ausgiebig von der unvertrauten, aber wohlschmeckenden Flüssigkeit. Als sie nicht mehr konnten, versuchten sie durch Strampeln aus dem Gefäß zu kommen. Sie schafften den befreienden Sprung nicht. Schließlich erstickte der eine, weil er aufgegeben hatte. Der andere machte weiter, wenn auch nur mit allergrößter Anstrengung. Als die ersten Strahlen der Morgensonne über die Wiese glänzten, saß der Frosch auf einem Klumpen Butter. Er war gerettet, denn nun hatte er die Unterlage, von der aus der Absprung gelang. (Paul Matussek)

 



[1] Manfred Wagner, Stoppt das Kulturgeschwätz, 2000 S. 41

 

Persönlichkeitseigenschaften

kreativer Menschen

Ø       Impulsivität

Ø       Intuition

Ø       Motivation (Intrinsisch)

Ø       Selbstwert

Ø       Unabhängigkeit

Ø       Ambiguitätstoleranz (Mehrdeutigkeiten

        aushalten können, andere Sichtweisen

        und Meinungen akzeptieren)

 

Entscheidend für kreative Leistungen nach Guilford

Ø       Problemsensitivität

Ø       Flüssigkeit

Ø       Flexibilität

Ø       Originalität

Ø       Neudefinition

Ø       Elaboration

Ø       Analyse

Ø       Synthese

Ø        

 

Motivationalen Voraussetzungen  für den kreativen Prozess

 

Ø       Neugier

Ø       Risikobereitschaft

Ø       Abiguitätstoleranz

Ø       Hingabe

Ø       Durchhaltevermögen und Faszination für die Aufgabe.

 

Kriterien für kreative Produkte

 

Ø       Neuheit

Ø       Originalität

Ø       Wirksamkeit

 

Ø       Wert 

 

Begünstigung von Kreativität am Arbeitsplatz, im Studium, in der Schule  durch

 

Ø       Kreativitätsfördernde oder -stimulierende Bedingungen

Ø       Abbau von Hemmnissen und Blockaden

Ø       Kreativitätsmethoden, die dazu dienen, Informationen entweder zu systematisieren oder zu flexibilisieren.